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Kohlendioxid als Treibmittel

Ganzes Dokument: Datenblatt


Kohlendioxid als Treibmittel


Einstufung GHS

GHS-Einstufung

Eine Einstufung und Kennzeichnung nach GHS liegt nicht vor, eine Her­steller­einstufung ist ebenfalls nicht bekannt.



Charakterisierung, Grenzwerte, Einstufungen

Kohlendioxid als Treibmittel wird bei der Herstellung von Polyurethan-Schaumstoffen, insbesondere von Weichschäumen, wie z.B. Formschaumstoffen durch die Umsetzung von Isocyanten mit Wasser gebildet.
Weiterhin entsteht es bei der Reaktion von Vernichterlösung mit Isocyanaten.
Da es bei der eigentlichen Reaktion von Polyolen mit Isocyanaten zu geschäumten Polyurethanen als quasi Nebenprodukt entsteht, wird es in der Regel nicht von außen zugesetzt.
Kohlendioxid ist ein farbloses, nicht brennbares, geruchloses Gas, das bei erhöhtem Druck veflüssigt werden kann. Frei werdendes kaltes Gas bildet mit feuchter Luft weiße Nebel. Kohlendioxid ist schwer in Wasser löslich.
Die handelsübliche Form ist das verflüssigte Gas in Druckbehältern.
Die folgenden Informationen beziehen sich ausschließlich auf die Entstehung von Kohlendioxid als Reaktionsprodukt, das als Treibmittel genutzt wird.
Siedepunkt: -78,5 °C


Kohlendioxid als Treibmittel
Arbeitsplatzgrenzwert (AGW): 9100 mg/m³ bzw. 5000 ml/m³ (ppm)
Spitzenbegrenzung: Überschreitungsfaktor (ÜF) 2; Ka­te­go­rie für Kurzzeitwerte (II)
Das Produkt aus Überschreitungsfaktor und Über­schrei­tungsdauer muss eingehalten werden: ÜF 2 x 15 min = 30 min (berechne Produkt (tatsächliche Überschreitungsfaktor) x min). Max. 4 Überschreitungen pro Schicht, max. 60 min.
WGK: nicht wassergefährdend, Kenn-Nr.: 256


Bei der WGK handelt es sich um eine gemäß AwSV im Bundesanzeiger veröffentlichte Angabe.



Explosionsgefahren / Gefährliche Reaktionen

Bei Normaltemperatur ist der Stoff nicht sehr reaktiv (Inertgas). Reaktionen mit anderen Substanzen sind nur bei hohen Temperaturen oder bei Anwesenheit von Katalysatoren möglich.
Rea­giert un­ter hef­tiger Wärme­entwicklung z.B. mit Aminen, Ammoniak, Metallstäuben und -peroxiden.
Kohlendioxid entsteht bei der Reaktion von Vernichterlösung mit Isocyanaten. Achtung! Berstgefahr durch Druckaufbau in geschlossenen Behältern.



Technische und Organisatorische Schutzmaßnahmen

Bei der Reaktion von Vernichterlösung mit Isocyanaten Behälter nur lose abdecken, nicht verschließen (Berstgefahr!).



Brand- und Explosionsschutz

Die Brand- und Explosionsschutzmaßnahmen sind in erster Linie auf gefährlichere Stoffe und Brand­lasten in dem ent­sprechen­den Arbeits­bereich abzustimmen.
Bei der Herstellung von Polyurethan-Schaum­stoffen sind das z.B. die eingesetzten Treib-, Trenn- und Löse­mittel. Dabei handelt es sich insbesondere um brenn­bare Flüssigkeiten (z.B. Pentan und Kohlenwasser­stoffgemische).
Kohlendioxid wirkt branderstickend und kann selbst als Löschmitel verwendet werden.
Allerdings kann es mit vielen Stoffen, besonders bei höheren Temperaturen heftig reagieren (siehe "Explosionsgefahren/Gefährliche Reaktionen") und ist daher keine universelles Löschmittel.
Insbesondere nicht zu verwenden bei Metallbränden, wie z.B. Aluminium!



Persönliche Schutzmaßnahmen

Handschutz: Hand­schutz auf andere Gefahrstoffe, mit denen gege­ben­enfalls um­gegan­gen wird, abstimmen.
Bei empfindlicher Haut kann Hautschutz empfehlenswert sein, z.B. gerb­stoff­haltige Haut­schutz­mittel.
Atemschutz: Bei Überschreitung des Grenzwertes oder Ausnahmesituationen, wie z.B. Schadensfall ist Atemschutz erforderlich.
Bei Grenzwertüberschreitung nur umge­bungs­luft­unab­hängi­ges Atem­schutz­gerät.
Es wird empfohlen, Schlauch- oder Leicht­schlauch­geräte zu verwenden. Hierfür bestehen keine Tragezeit­begrenzungen.
Filtergeräte sind unwirksam, Erstickungs­gefahr durch Sauer­stoff­mangel.



Schadensfall

Dämpfe sind schwerer als Luft. Gefahr der An­samm­lung in Senken, Schächten, Gruben, Kellern, Ka­na­lisation, Silos - Erstickungsgefahr!
Bei der Schadensbeseitigung immer per­sön­liche Schutz­aus­rüstung tragen: umge­bungs­luftunab­hängiges Atem­schutz­gerät.
Produkt ist nicht brennbar, im Brand­fall Lösch­maß­nahmen auf Um­gebung ab­stimmen.
Bei Brand in der Um­gebung Be­hälter mit Sprüh­wasser kühlen.
Brandbekämpfung nur mit umgebungsluftunabhängigem Atemschutzgerät.