Maleinsäureanhydrid flüssig (geschmolzen) wird auch als Dioxo-2,5-dihydrofuran, cis-Ethylendicarbonsäureanhydrid, cis-Butensäureanhydrid oder 2,5-Furandion bezeichnet.
Es ist eine farblose bis gelbliche heisse Schmelze mit scharfem Geruch. Die Substanz ist in Wasser unter Bildung von Maleinsäure sowie in den meisten organischen Lösungsmitteln löslich.
Für festes Maleinsäureanhydrid ist in GisChem aufgrund des unterschiedlichen Gefahrenpotenzials ein gesondertes Datenblatt enthalten.
Hauptsächlich wird Maleinsäureanhydrid zur Herstellung von ungesättigten Polyesterharzen, Lackrohstoffen (z.B. Alkydharzen) und Weichmachern verwendet.
Weiterhin wird es als Zwischenprodukt für Pestizide und zur Herstellung von Farbstoffen, Gerbmitteln oder Pharmazeutika sowie als Härter für Epoxidharze eingesetzt.
Die im Folgenden aufgeführten Stoffdaten, Einstufungen sowie die beschriebenen Gefahren und Maßnahmen beziehen sich auf die flüssige Schmelze.
Schmelzpunkt: 53 °C
Siedepunkt: 197 °C bis 202 °C
Ab 150 °C Zersetzung.
Flammpunkt: 103 °C
Zündtemperatur: 380 °C
Untere Explosionsgrenze: 1,4 Vol.-% bzw. 57 g/m³
Obere Explosionsgrenze: 7,1 Vol.-% bzw. 290 g/m³
Maleinsäureanhydrid
Arbeitsplatzgrenzwert (AGW): 0,081 mg/m³ bzw. 0,02 ml/m³ (ppm)
Der Grenzwert bezieht sich auf die Summe aus Dampf und Aerosolen.
Spitzenbegrenzung: Überschreitungsfaktor (ÜF) 1, =2,5=; Kategorie für Kurzzeitwerte (I)
Der AGW ist als Mittelwert gemessen über 15 Minuten einzuhalten. Der Momentanwert darf zu keinem Zeitpunkt den 2,5-fachen AGW überschreiten.
Geruchsschwelle: 1,3 mg/m³
Bemerkung Y (TRGS 900): Ein Risiko der Fruchtschädigung braucht bei Einhaltung der Grenzwerte (AGW und ggf. BGW) nicht befürchtet zu werden.
Gefahr der Sensibilisierung der Haut und der Atemwege (Sh und Sa)
TA Luft (2021) 5.2.5 organische Stoffe, Klasse I (Anhang 3): Die im Abgas enthaltenen Emissionen dürfen auch bei Vorhandensein mehrerer Stoffe derselben Klasse insgesamt den Massenstrom 0,10 kg/h oder die Massenkonzentration 20 mg/m³ nicht überschreiten. (zur Umwelt-VwV von 2021)
WGK: 1 (schwach wassergefährdend), Kenn-Nr.: 261
Bei der WGK handelt es sich um eine gemäß AwSV im Bundesanzeiger veröffentlichte Angabe.