Glossar
ERB-Konzept für krebserzeugende Gefahrstoffe (TRGS 910)
Das ERB-Konzept basiert auf der Expositions-Risiko-Beziehung (ERB) eines krebserzeugenden Stoffes. Diese beschreibt, wie in der TRGS 910 dargestellt, den Zusammenhang zwischen der Stoffkonzentration (inhalative Aufnahme) und der statistischen Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Krebserkrankung. Der Bezugszeitraum für das Risiko ist die gesamte Lebenszeit (Lebenszeitrisiko). Das Risiko ist die statistische Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer berufsbedingten Krebserkrankung während des gesamten Lebens und beschreibt somit das zusätzliche berufsbedingte Risiko über das allgemeine Lebensrisiko hinaus. Ausgegangen wird bei der Ableitung von einer kontinuierlichen arbeitstäglichen Exposition über das gesamte Berufsleben (40 Jahre). Das Risiko beschreibt nur die Wahrscheinlichkeit des Auftretens und ist unabhängig vom Ausgang bzw. der Schwere der Erkrankung.
Definiert werden zwei Werte, die Akzeptanz- und die Toleranzkonzentration (vgl. die entsprechenden Glossarbegriffe). Oberhalb der Toleranzkonzentration ist der Bereich hohen Risikos ("rot"). Zwischen Akzeptanz- und Toleranzkonzentration ist der Bereich mittleren Risikos ("gelb"), unterhalb der Akzeptanzkonzentration der Bereich niedrigen Risikos ("grün"). In diesem Bereich befindet sich auch die Hintergrundkonzentration des entsprechenden Stoffes in der Umwelt.
Die TRGS 910 beschreibt ein Maßnahmenkonzept, das sich an diesen drei Bereichen orientiert. Hierbei steigt die Notwendigkeit von Risikominderungsmaßnahmen mit zunehmendem Risiko. In der TRGS 910 werden Maßnahmenpakete für die verschiedenen Bereiche allgemein beschrieben. Spezial-TRGS regeln für bestimmte krebserzeugende Gefahrstoffe diese Maßnahmenpakete branchenspezifischer, so zum Beispiel die TRGS 561, "Tätigkeiten mit krebserzeugenden Metallen".