Phthalsäureanhydrid wird auch als Benzol-1,2-dicarbonsäureanhydrid, 1,3-Isobenzofurandion oder 1,3-Dioxophthalon bezeichnet.
Es sind weiße Kristallnadeln, Schuppen oder Flocken mit stechendem Geruch. Die Substanz ist schwer wasserlöslich; löst sich wenig in Alkohol und Ether; löst sich gut in Estern, Ketonen und Halogenkohlenwasserstoffen.
Hauptsächlich wird Phthalsäureanhydrid zur Herstellung von ungesättigten Polyesterharzen, Lackrohstoffen (z.B. Alkydharzen) und Weichmachern verwendet.
Weiterhin wird es als Zwischenprodukt für Pestizide und zur Herstellung von Farbstoffen, Gerbmitteln oder Pharmazeutika sowie als Härter für Epoxidharze eingesetzt.
Phthalsäureanhydrid wird auch als heiße Schmelze in den Handel gebracht.
Für flüssiges Phthalsäureanhydrid ist in GisChem aufgrund des unterschiedlichen Gefahrenpotenzials ein gesondertes Datenblatt enthalten.
Die im Folgenden aufgeführten Stoffdaten, Einstufungen sowie die beschriebenen Gefahren und Maßnahmen beziehen sich auf den Feststoff.
Schon bei Raumtemperatur geht der Stoff direkt vom festen in den gasförmigen Zustand über.
Schmelzpunkt: 131 °C
Siedepunkt: 285 °C
Flammpunkt: 152 °C
Zündtemperatur: 580 °C
Untere Explosionsgrenze: 15 g/m³
Phthalsäureanhydrid
Früherer MAK-Wert: 1 mg/m³ gemessen in der einatembaren Fraktion. Die Einhaltung mindestens dieses Wertes war bereits im Jahr 2004 Stand der Technik.
Spitzenbegrenzung:
Kategorie = 1 = (Grenzwertkonzentration zu keinem Zeitpunkt überschreiten)
TA Luft (2021) 5.2.5 organische Stoffe, Klasse I (Anhang 3): Die im Abgas enthaltenen Emissionen dürfen auch bei Vorhandensein mehrerer Stoffe derselben Klasse insgesamt den Massenstrom 0,10 kg/h oder die Massenkonzentration 20 mg/m³ nicht überschreiten. (zur Umwelt-VwV von 2021)
WGK: 1 (schwach wassergefährdend), Kenn-Nr.: 732
Bei der WGK handelt es sich um eine gemäß AwSV im Bundesanzeiger veröffentlichte Angabe.