Beim offenen Umgang mit größeren Mengen tiefkalt verflüssigter Gase funktionstüchtige Absaugung des Labors (technische Lüftung) sicherstellen (siehe Mindeststandards) oder im Abzug arbeiten.
Gefäße nicht offen stehen lassen, um das Einkondensieren von Sauerstoff zu vermeiden (vgl. gefährliche Reaktionen).
Kryolagerbehälter sollten nur kurz geöffnet werden; das verflüssigte Gas soll in angemessenen Zeitabständen vollständig ausgetauscht werden.
Beim Ab- und Umfüllen Verspritzen und Nachlauf vermeiden, Dichtheit gewährleisten. Das Umfüllen sollte nach Möglichkeit durch Drücken über Heber erfolgen.
Kryobehälter so transportieren, dass sie nicht umfallen oder herabfallen können. Ladungssicherung ist bei jedem Transport erforderlich.
Bei Temperaturen oberhalb des Siedepunktes (z.B. Raumtemperatur!) kann sich in geschlossenen Behältern ein Überdruck aufbauen.
Ein gefährlicher Einschluss des Flüssiggases z.B. in Leitungen zwischen Absperrorganen muss vermieden werden. Leitungen von Wärmeeinflüssen fernhalten.
Beim Umgang von tiefkalten Flüssigkeiten in Dewar-Gefäßen sind besondere Schutzmaßnahmen zu beachten.
Flüssiges Gas aus Dewargefäßen darf nicht zurück in Vorratsgefäße gegeben werden.
Tiefkalte Flüssigkeiten nur langsam und portionsweise in wärmere Gefäße oder Lösungen geben und den Behälter schwenken bzw. die Lösung rühren.
Auf Trockenheit achten, nur trockene Hilfsmittel verwenden.
Zur Kühlung von Bädern nach Möglichkeit Kühlfinger, Kühlwendel oder Kühlblöcke benutzen.
Tiefkühlung kann zu Materialschrumpfungen führen. Unterschiedliche Schrumpfungen verschiedener Materialien können zu Leckagen oder zu Brüchen an z.B. verschraubten Flanschen oder ähnlichen Verbindungen führen.
Keine brennbaren Materialien unterhalb von nicht isolierten Anlagenteilen anbringen oder lagern, sonst erhöhte Brandgefahr durch herabtropfenden kondensierten Sauerstoff möglich.