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Nachbearbeitung von Polyesterharzprodukten

Auszug aus:
Datenblatt

Nachbearbeitung von Polyesterharzprodukten: Charakterisierung, Grenzwerte, Einstufungen

Bei der Nachbearbeitung von Polyesterharzformteilen sind mögliche Expositionen gegenüber Stäuben und Polyesterharz-Zersetzungsprodukten am Arbeitsplatz zu beurteilen.
Polyesterharzstäube können bei der mechanischen Bearbeitung von Duroplasten, z.B. beim Schneiden, Fräsen, Entgraten, Sägen, Bohren und Schleifen entstehen.
Die anfallenden Stäube entsprechen in etwa in ihrer Zusammensetzung den Anteilen der folgenden Rohstoffe:
Polyesterharz, Endlosfilament-Glasfasern, Füllstoffe (z.B. Calciumcarbonat), Farbmittel (z.B. Ruß, Eisenoxide, Titandioxid), Flammschutzmittel (Aluminiumhydroxid).
Die Ausnahme ist Styrol, das in fertigen Formteilen komplett auspolymerisiert ist.
In Abhängigkeit von den jeweiligen Maschinen kann es bei der Nachbearbeitung zur Lärmbelästigung kommen.
Die folgenden Kenngrößen variieren je nach Zusammensetzung des Harzes und des Bearbeitungsverfahrens.
Untere Explosionsgrenze: ca. 15, 30 bis 100 g/m³
Mindestzündtemperatur Staubschicht: ca. 380 °C bis 450 °C
Mindestzündtemperatur Staubwolke: ca. 460 °C bis 550 °C
Der Allgemeine Staubgrenzwert setzt sich aus den Grenzwerten für A- und E-Staub zusammen:
A-Staub (alveolengängige Fraktion): 1,25 mg/m³ (basie­rend auf einer mittleren Dichte von 2,5 g/m³)
E-Staub (einatembare Fraktion): 10 mg/m³ (dichte­un­ab­hängig)
Spitzenbegrenzung: 2 (II) Das Produkt aus Über­schreitungsfaktor und Überschreitungsdauer muss eingehalten werden: ÜF 2 x 15 min = 30 min. Dabei sind auch längere Überschreitungsdauern zulässig, der ÜF darf nicht überschritten werden.